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Kälte und Corona: Ein Schlafsack kann Leben retten

Spendenaktion #wärmespenden sorgt für Schlafsäcke als Soforthilfe

Die Hilfsaktion von Diakonie Hessen und Landesstiftung „Miteinander in Hessen“ wird in der neuen Saison maßgeblich unterstützt von Ströer, Mainova und HIT RADIO FFH

Frankfurt/Wiesbaden – Menschen, die auf der Straße leben, dazu zu bewegen in einem Mehrbettzimmer zu übernachten, war schon immer schwer. Viele wohnungslose Menschen halten es zusammen mit anderen nicht aus, wenn sie auf engstem Raum untergebracht werden, fürchten Streit,
Diebstahl oder persönliche Einschränkungen. Jetzt, da in den Unterkünften auch noch Ansteckungsgefahr durch Corona herrscht, nimmt der Anteil derer zu, die auch bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt im Freien nächtigen. „Genau in dieser Situation kann ein winterfester Schlafsack
überlebenswichtig sein“, betont Stefan Gillich, Abteilungsleiter bei der Diakonie Hessen und zuständig für die Wohnungsnothilfe. „Wir rufen daher mit der Aktion #wärmespenden dieses Jahr wieder zu Spenden und Unterstützung auf. Damit wollen wir Menschen in akuter Not mit
Soforthilfen versorgen und den Weg in das Hilfesystem aufzeigen.“ Im letzten Winter wurden über #wärmespenden rund 1.200 Schlafsäcke ausgegeben. „So viel wie nie zuvor. Die Not wird von Jahr zu Jahr größer, und Corona verschärft die Situation zusätzlich. Das Leben auf der
Straße hinterlässt seine Spuren. Die meisten wohnungslosen Menschen sind durch Vorerkrankungen geschwächt und besonders anfällig für Infektionen“, erläutert Gillich.

Diese Not gilt es zu mildern. Das Prinzip der Aktion #wärmespenden ist denkbar einfach: Jede private Spende bis 500 Euro wird verdoppelt. Von den Geldern werden winterfeste Schlafsäcke und weitere Soforthilfen wie Isomatten, Gaskocher oder Zelte für Menschen finanziert, die auf der
Straße leben. Die Diakonie Hessen und die Landesstiftung „Miteinander in Hessen“ rufen bereits zum vierten Mal die Hess*innen auf, sich an #wärmespenden zu beteiligen. Helfen Sie Jetzt!

Prof. Dr. Heinz Zielinski, Landesstiftung „Miteinander in Hessen“: Alle können bei #wärmespenden mitmachen“
Jede und jeder kann Wärme spenden und bei #wärmespenden mitmachen. Durch die Verdoppelung der privaten Spenden wird das Engagement zusätzlich
verstärkt“, erläutert Prof. Dr. Heinz Zielinski, Vorstandsmitglied der Landesstiftung „Miteinander in Hessen“. „#wärmespenden ist keine reine Spendenaktion. Wir wollen auf die Situation von Obdachlosen aufmerksam machen und die Menschen dafür gewinnen, im Notfall
Erste Hilfe zu leisten oder Hilfe, wie den Kältebus, zu verständigen. In Hessen soll niemand erfrieren“, so Zielinski.

Julia Nestle, Moses Pelham, Nele Neuhaus, Emre Can u.v.m. rufen zu Spenden auf
Für ihr Anliegen erhalten die Initiatoren erneut prominente Unterstützung, neben Werbevermarkter Ströer, Energieversorger Mainova und dem Medienpartner HIT RADIO FFH machen sich die
Schriftstellerin Nele Neuhaus, die FFH-Moderatorin Julia Nestle, der Fußball-Nationalspieler Emre Can und der Musikproduzent Moses Pelham als Botschafter*in für #wärmespenden stark. Ab Dezember machen Großflächenplakate und Werbeflächen in Bahnhöfen und U-Bahn-Stationen in allen größeren
Städten in Hessen sowie eine reichenweitenstarke Radiokampagne auf die Aktion aufmerksam. Ermöglicht werden die Werbemaßnahmen durch die Unterstützung von Ströer, Mainova sowie HIT RADIO FFH. So werden für die Werbeaktivitäten keine Spendengelder aufgewendet; alle Gelder fließen zu 100
Prozent in die Finanzierung der Soforthilfen.

Alexander Stotz, Ströer: #wärmespenden ist gesellschaftspolitische Verantwortung“
Ströer ist sich seiner gesellschaftspolitischen Verantwortung bewusst. Wir möchten mit unseren Mitteln helfen und unterstützen die Aktion deshalb umfänglich mit einer reichweitenstarken
Plakatierung in Hessen. Wir schaffen damit eine flächendeckende Aufmerksamkeit und hoffen, etwas in dieser herausfordernden Zeit für die Menschen in Not bewegen zu können“, sagt Alexander Stotz, CEO Ströer Media Deutschland GmbH.

Dr. Constantin Alsheimer, Mainova AG: Zusammenhalt in diesen schwierigen Zeiten besonders wichtig
Mainova ist für die Menschen in Frankfurt und in Hessen ein zuverlässiger Energieversorger und engagiert sich darüber hinaus seit Jahren für den Zusammenhalt in der Gesellschaft.
Hilfe für Obdachlose ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe: „Als Hessens führender Energiedienstleister engagiert sich Mainova für die Menschen in unserer Region. Deswegen unterstützen wir die Aktion #wärmespenden der Diakonie Hessen und der Landesstiftung ‚Miteinander in
Hessen‘. Denn der Zusammenhalt in der Gesellschaft ist in diesen schwierigen Zeiten besonders wichtig“, betont Dr. Constantin H. Alsheimer, Vorstandsvorsitzender der Mainova AG.

Julia Nestle, HIT RADIO FFH: Radiosender begleitet die Spendenaktion
Die Aktion verdeutlicht, dass jeder und jede etwas bewegen kann. „Obdachlosigkeit ist ein stetig wachsendes und gesamtgesellschaftliches Problem, das vor allem in der kalten Jahreszeit für die
Betroffenen lebensbedrohlich wird. In meiner Heimatstadt Frankfurt erlebe ich diesen Kampf gegen die Kälte auf den Straßen jeden Tag. Ich möchte helfen und gemeinsam mit Ihnen #wärmespenden und damit Leben retten.“ sagt Radiomoderatorin und #wärmespenden-Botschafterin Julia Nestle
von HIT RADIO FFH. Zahlreiche prominente Persönlichkeiten haben sich bereits in den letzten Jahren für die Aktion stark gemacht und unterstütze #wärmespenden weiterhin, u.a. Lottofee Franziska Reichenbacher, die Schauspielerin Ulrike Folkerts, der ehem. Fußball-Nationaltrainer Rudi
Völler, Radrennprofi John Degenkolb, Komiker Bodo Bach, der Kabarettist Urban Priol und der Chef der Staatskanzlei, Axel Wintermeyer.

HINTERGRUND

Immer mehr wohnungslose Menschen in Hessen
Die Diakonie Hessen hat zusammen mit den anderen hessischen Wohlfahrtsverbänden in der Liga Hessen im Februar 2020, kurz vor Beginn der Corona-Einschränkungen die „Liga-Stichtagserhebung Wohnungsnotfallhilfe 2020“
durchgeführt. Eine offizielle Erfassung seitens des Landes Hessen gibt es bisher nicht. Während des Stichtags hatten die Einrichtungen der Wohnungsnotfallhilfe in Hessen Kontakt zu knapp 3.500 Menschen. Nach Einschätzung der Diakonie Hessen liegt die Gesamtzahl wohnungsloser Menschen in
Hessen jedoch deutlich höher. Angesichts der Corona-Folgen befürchten die Verbände, dass durch Einnahme- und Jobverluste, Überschuldungen, persönliche Krisen und Mietzahlungsschwierigkeiten die Anzahl wohnungsloser Menschen weiter zunimmt.

Landesstiftung „Miteinander in Hessen“
Die Landesstiftung „Miteinander in Hessen“ ist eine Stiftung öffentlichen Rechts. Sie fördert das bürgerschaftliche Engagement der Menschen in Hessen, indem sie Institutionen und private Initiativen unbürokratisch
unterstützt und so das Verantwortungsbewusstsein des Einzelnen und den Zusammenhalt der Gesellschaft stärkt.

Wohnungsnotfallhilfe Diakonie Hessen
Die Mitarbeitenden in den 85 Diensten und Einrichtungen der Wohnungsnotfallhilfe der Diakonie Hessen unterstützen
jährlich Ratsuchende in etwa 40.000 Beratungsgesprächen. An 20 verschiedenen Standorten gab es 2019 rund 250.000 Besuche und Kontakte mit wohnungslosen Menschen in den Einrichtungen und Diensten der Diakonie Hessen. Dazu gehören Fachberatungsstellen, aber auch Tagesaufenthalte mit
Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung, Einrichten einer Postadresse, Gelegenheit zum Wäschewaschen, zur Körperpflege oder auch zur Zubereitung von warmen Mahlzeiten. Darüber hinaus bieten Einrichtungen Übernachtungs- und Wohnmöglichkeiten oder betreutes Wohnen an. Zudem gibt es Streetwork
und an sechs Standorten eine medizinische Erstversorgung.

Diakonie Hessen – Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege
Die Diakonie Hessen ist als Werk der Kirche Mitglieder-, Spitzen- und Trägerverband für das evangelische Sozial- und Gesundheitswesen auf dem Gebiet der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und der
Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW).