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Bürgerbus – Homberg Efze

Ein Erfolgsprojekt aus „Land mit Zukunft“

Im Frühsommer 2015 wird Homberg (Efze) in das Programm „Land mit Zukunft“ der Landesstiftung „Miteinander in Hessen“ und der Herbert Quandt-Stiftung aufgenommen. Schnell wird die Mobilität als zentrales Thema identifiziert. Homberg (Efze) besteht aus der Kernstadt mit rund 8.000 Einwohnern und 20 Stadtteilen mit rund 6.000 Einwohnern. Die Stadtteile haben eher dörflichen Charakter mit zumeist dreistelligen Einwohnerzahlen – eine Versorgung mit Lebensmitteln oder Ärzten gibt es dort in der Regel nicht.

Viele Bürger erinnerten sich noch an den Stadtbus, der 2011 eingestellt wurde. Ein Bürgerbus, so die Idee der Aktiven im Projekt „Land mit Zukunft“, könnte folglich für Homberg (Efze) und die Stadtteile eine Verbesserung darstellen. Ende November 2015 verständigt man sich darauf dieses Projekt konkret in Angriff zu nehmen. Am 11. Februar 2016 findet eine öffentliche Informationsveranstaltung in der Homberger Stadthalle statt, auf der 25 Personen spontan ihr Interesse an einer Mitarbeit an dem Projekt bekunden. „Homberger Bürgerbus soll bald rollen“, schreibt die Lokalzeitung daraufhin am Folgetag.

Anfang März 2016 findet ein Planungsworkshop in der alten Homberger Sparkasse statt, auf dem Schritt für Schritt die Entscheidungen für die Struktur des Bürgerbusses getroffen wurden. Schnell ist klar, dass ein Anrufmodell ohne feste Linienbindung zu Homberg passt. Fahrgäste rufen am Vortag an und werden dann direkt an der Haustür abgeholt. Der Telefondienst kann in der Touristeninformation am Markt arbeiten. Im Rahmen des Workshops fällt auch die Entscheidung, das Projekt dem schon bestehenden Verein Bürger für Homberg e.V. anzugliedern. So konnte der zusätzliche Aufwand, einen neuen Bürgerbusverein zu gründen, entfallen. Ein Gespräch mit der Nahverkehrsgesellschaft Schwalm-Eder (NSE) wird geführt, denn der reguläre Nahverkehr auf der Straße wird von der NSE organisiert. Einwände zum Bürgerbusprojekt gab es von Seiten der NSE nicht und so nimmt das Projekt weiter konkrete Formen an.

Nach und nach organisierte die Gruppe die nächsten Schritte. Wer will sich als Fahrer einbringen, wer eher mit den Kunden telefonieren? Welches Fahrzeug soll beschafft werden? Soll das Fahrzeug gekauft, geleast oder ein schon vorhandenes zweitweise genutzt werden? Wie kann die Satzung des Bürgervereins so angepasst werden, dass der Bürgerbus als neue Aufgabe eingegliedert werden kann, aber die Gemeinnützigkeit nicht gefährdet wird?

Für 24.000 Euro beschaffte die Gruppe das Fahrzeug bei einem örtlichen Autohändler in Homberg. Es folgen Einweisungsfahrten, ein Flyer wird gedruckt und vor Ort intensive Öffentlichkeitsarbeit betrieben. Das Engagement hat sich gelohnt und wird mit dem ersten Fahreinsatz am 20. Oktober 2016 gekrönt. Acht Fahrgäste am ersten Tag zeigen, dass der Bedarf vorhanden ist und die Verbesserung bei den Menschen in Homberger und den 20 Stadtteilen ankommt.

Der Bürgerbus Homberg (Efze) auf einen Blick

Ziel des Bürgerbusses Homberg (Efze) ist es, die Mobilität zwischen der Kernstadt und den 20 Stadtteilen zu verbessern. Der Bus fährt dienstags und donnerstags zwischen 8.30 und 17.30 Uhr. Eine telefonische Vorbestellung ist montags und mittwochs von 15 – 17 Uhr möglich. Am Dienstag werden die nördlichen Stadtteile und die Kernstadt angefahren, am Donnerstag die südlichen Stadtteile und die Kernstadt. Alle Fahrgäste werden an der Haustür abgeholt, am Ziel ihrer Wahl abgesetzt, später dort erneut aufgenommen und nach Hause gefahren. Als Fahrzeug wird ein Kleinbus mit 9 Sitzen genutzt. Hinter dem Bürgerbus steht als Rechtsträger der Verein Bürger für Homberg e. V. Ein ehrenamtlich tätiges Team aus rund 30 Personen organisiert den Betrieb unter dem Dach des Vereins.